26.04.2007 | Jaegervereinigung Lauterbach zog Jahresbilanz | Schlitzer Bote
Streckenergebnisse und Ehrungen im Mittelpunkt
LAUTERBACH (al). Mit dem Signal "Begrüßung", vorgetragen vom Bläsercorps der Jägervereinigung, wurde am vergangenen Freitagabend die Jahreshauptversammlung der Jägervereinigung Lauterbach im Posthotel Johannesberg eingeleitet. Erster Vorsitzender Erich Bloch hieß zu Beginn neben Jägern und Revierinhabern auch zahlreiche Persönlichkeiten aus der jagdlichen Organisation und dem Kreisverband der Jagdgenossenschaften willkommen. Aus dem Jahresbericht des Vorsitzenden ging hervor, dass im vergangenen Jahr neun Jäger in die Jägervereinigung aufgenommen wurden, so dass die Vereinigung jetzt 335 Mitglieder zählt. Die Vorstandsarbeit war gekennzeichnet durch zahlreiche Sitzungen, Teilnahme des Vorsitzenden am Landesjägertag 2006 in Rosbach, Vorbereitung für den diesjährigen Landesjägertag und die vom 4. bis 7. Oktober 2007 stattfindenden Hubertustage. Die Hubertusmesse wird am Samstag, dem 6. Oktober, 15 Uhr, in der Stadtkirche zu Lauterbach stattfinden und vom Bläsercorps Auerhahn Luzern musikalisch gestaltet. Am Sonntag, dem 7. Oktober, 10 Uhr, wird die Hubertusmesse noch einmal in der Pfarrkirche St. Jakobus in Herbstein aufgeführt. Ein Waidmannsdank galt den Obleuten für das Hundewesen, Harald Nickel, dem Schießobmann Hans Lein, dem Naturschutzbeauftragten Dirk Schmidt, dem Kreisjagdberater Herbert Haas, dem für die Jungjägerausbildung zuständigen Lothar Dymianniw und Hornmeister Gerhard Blum.
Das Pokalschießen am 24.6.2006 wurde erneut von der Mannschaft der Hegegemeinschaft Lauterbach gewonnen. Bloch lud die Jäger für ein Übungsschießen am 28. Juli 2007 auf dem Schießstand am Kugelberg ein und bat um zahlreiche Teilnahme. Das Bläsercorps bestand im vergangenen Jahr 45 Jahre. Bloch dankte den Bläsern und besonders seinem musikalischen Leiter Gerhard Blum und dem organisatorischen Leiter Manfred Köhl für ihr besonderes Engagement und würdigte Hans Albrecht Bensel, Gerhard Jäger, Willi Lomp, Baron Henn Riedesel und Hubertus Waidner, die von Anfang an im Bläsercorps mitwirkten. Seit 1986 bildet die Jägervereinigung auch für den Jagdverein Alsfeld die Jungjäger aus. In den bisher durchgeführten 20 Jungjägerkursen wurden 319 Teilnehmer ausgebildet mit einer Erfolgsquote von 75 Prozent. Bei der Jägerprüfung 2006 haben fünf von sechs Teilnehmern bestanden. Ein neuer Kurs, zu dem bereits fünf Anmeldungen vorliegen, soll wieder laufen. Wegen der in ganz Deutschland angebotenen "Schnellkurse" gibt es auch im Vogelsberg Schwierigkeiten, so dass an eine eventuelle Kooperation mit den Jagdvereinen in Hünfeld und Fulda gedacht ist. Bezüglich des Offenlandartenprojekts wies Bloch auf die Nutzung von Fördermöglichkeiten hin im Zusammenwirken mit den Landwirten.
Mit Interesse wurden die Streckenergebnisse des Jagdjahres 2006/2007 entgegengenommen. So wurden 100 Stücke (89) Rotwild, 1057 (1947) Stücke Schwarzwild, 3399 Rehe (3917), 1391 (2212) Füchse, 608 (859) Waschbären, 83 (120) Dachse und 95 (93) Hasen erlegt (in Klammern die Zahlen des vorletzten Jagdjahres). Boch wies darauf hin, dass die Anzahl der Wildunfälle mit etwa 20 Prozent der Jahresstrecke erneut eine steigende Tendenz aufweist. Bloch geht davon aus, dass der Sturm "Kyrill" auch die Einstände des Wildes und damit auch die Bejagung verändern wird. In Kürze wird auch wieder die Fuchsimpfung per Flugzeug stattfinden. In dieser Zeit, die rechtzeitig durch die Presse bekannt gemacht wird, sollten Hunde stets angeleint ausgeführt werden.
Amtstierärztin Dr. Dolderer-Litmeyer dankte zunächst für die gute Zusammenarbeit zwischen ihrem Amt und der Jägerschaft. Sie ging kurz auf die EU-Richtlinien zur Fleischhygiene ein und bot den Jägern entsprechende Schulungen durch das Veterinäramt an. Der Vogelsbergkreis ist seit 1990 tollwutfrei. Dennoch muss das Amt pro Jahr 169 Füchse zur entsprechenden Untersuchung erhalten. Die Amtstierärztin bat die Jägerschaft, entsprechend mit zu helfen. Auch bezüglich der ab 1.6.2007 geltenden neuen Vorschriften bezüglich Probeentnahmen beim Schwarzwild kündigte sie bei genügender Teilnehmerzahl eine Unterweisung durch ihr Amt an. Die Grüße des Vorstandes der Jagdgenossenschaften überbrachte 1. Vorsitzender, Karl Rühl. Er erinnerte die Jäger, dass für das Offenlandartenprojekt noch Saatgut bei der Geschäftsstelle in Alsfeld zu haben ist und außerdem stehen 1000 "Windmühlen" gegen den Kitztod bereit. In diesem Zusammenhang regte Rühl an, Rentner beim Aufstellen dieser Windmühlen mit einzubeziehen. Außerdem regte er an, ähnlich der Lammwochen, eine Wildwoche mit Wildfleisch aus dem Vogelsberg zu installieren.
Ehrungen: Mit Treuenadeln des Deutschen Jagdschutzverbandes (DJV) wurden für 25 Jahre Jürgen Claus (Freiensteinau), Heinfried Schmalbach (Grebenhain), Rudolf Roth (Allmenrod) und Manfred Ruhl (Herbstein) ausgezeichnet. Für 40-jährige MItgliedschaft erhielten die Treuenadel Alfred Hahner, Hermann Stumpf (beide Lauterbach), Klaus-Peter Busse, Karl Fischer, Bernhard Jörg, Dietmar Klose, Peter Schmitt und Wilfried Voigt (alle Schlitz). Für 50 Jahre wurden Baron Ansko Riedesel (Lauterbach) und Karl Schneider (Bad Salzschlirf) geehrt und für 65 Jahre Mitgliedschaft erhielt Hans Pöhl (Reichlos) Urkunde und Ehrennadel. Die Ehrung nahm Erich Bloch vor.