02.09.2000 | Acht Jungjaeger in die Gilde aufgenommen | Schlitzer Bote
Jägerschlag
Vogelsbergkreis (al). Am Samstag wurden am Steinberghaus in der Revierförsterei Sassen in einer feierlichen Zeremonie eine junge Frau und fünf Männer mit dem obligaten "Jägerschlag" in die Gilde der Jägerschaft aufgenommen. Zwei Jungjägeraspiranten fehlten jedoch und erhalten den Jägerschlag zu einem späteren Zeitpunkt.
Nach über einem Jahr Vorbereitungszeit mit 90 Doppelstunden Unterricht über diverse Sachgebiete, praktischen Unterweisungen im Revier und einer umfangreichen Schießausbildung, schafften acht von neun Lehrgangsteilnehmern der Jägervereinigung Lauterbach und des Kreisjagdvereins Alsfeld die oft als "Grünes Abitur" apostrophierte Jägerprüfung.
Nachdem Hausherr Erbmarschall Kraft Riedesel, Freiherr zu Eisenbach, Jungjäger und Gäste am Steinberghaus willkommen geheißen hatte, begrüßte Ausbildungsleiter Lothar Dymianiew die illustre Gesellschaft, darunter den 1. Vorsitzenden der Jägervereinigung Lauterbach, Dr. Malte von Engelbrechten, den Vorsitzenden der Prüfungskommission, Wilfried Graf, den Ehrenvorsitzenden der Jägervereinigung, Herbert Haas sowie die Ausbilder, die aus den Reihen der Jägervereinigung Lauterbach und des Jagdvereins Alsfeld kommen.
Erneut sei ein hervorragendes Prüfungsergebnis erzielt worden, was Dymianiew als Bestätigung für die exzellente Arbeit der Ausbilder, aber auch des Lerneifers der Kursteilnehmer ansieht. Die Jagd, so Dymianiew in seiner Ansprache, ist kein Hobby, sondern die Ausübung eines uralten Handwerks.
Dies bedeute aber auch, sein Wissen um Wild, Jagd und Natur ständig zu erweitern, um immer auf dem neuesten Stand zu sein. Mehr denn je steht der Jäger heute im Blickpunkt einer kritischen Öffentlichkeit. Bei der Ausübung der Jagd sei er zweifellos ein Naturnutzer, aber gleichzeitig müsse er auch Naturschützer, Heger und Hüter von Tieren und Pflanzen aller Art sein.
Lothar Dymianiew bedankte sich bei den Ausbildern für die Wissensvermittlung und Geduld. Dr. von Engelbrechten bedankte sich auch im Namen des 1. Vorsitzenden des Jagdvereins Alsfeld, Adolf Tausch, beim Ausbildungsteam für die hervorragende Arbeit, die letztlich auch ein Dienst an der Jägerschaft ist, die dringend Nachwuchs braucht.
Mit der bestandenen Jägerprüfung seien die Jungjäger nun ausgewiesene Fachleute für Natur und Jagd, die einander nicht ausschließen. Er ermahnte die Jungjäger, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein, gratulierte auch im Namen von Adolf Tausch zur bestandenen Prüfung und wünschte Waidmannsheil.
Stefan Koers nahm den Jungjägern das Gelöbnis ab und schlug sie mit einem Hirschfänger zum Jäger. Dr. von Engelbrechten überreichte dann die begehrten Jägerbriefe.